Am Samstag, 11.06., wunderten sich viele Passanten: An unterschiedlichen Stellen in der Innenstadt hatten sich junge Menschen auf den Boden gesetzt und schrubbten, was das Zeug hielt. Ziel der Putzaktion waren die so genannten Stolpersteine. “Die Messingplatten von Künstler Gunter Demnig sind über die Zeit so stark angelaufen, dass man sie nicht mehr von den umliegenden Pflastersteinen unterscheiden konnte”, erklärt Hanna Jauer, Vorsitzende der Jungsozialisten (Jusos) in Werne. “Wir wollen dafür sorgen, dass man die Tafeln wieder lesen kann.”
Insgesamt gibt es in Werne über 30 Stolpersteine. Man kann sie auf den Gehwegen am Roggenmarkt, in der Burgstraße, Bonenstraße und in der Steinstraße finden. Die Platten sind in den Gehweg eingelassen und befinden sich jeweils vor den Häusern, in denen Opfer des Nationalsozialismus gelebt haben. Sie geben Ausunft über die Lebensläufe der Bewohner. “In der Burgstraße 15 zum Beispiel lebte die Familie Salomon. Sie waren Viehhändler und Metzger”, fasst Jauer zusammen.
Viele Passanten befürworteten die Putzaktion. Jauer freut sich: “Wir haben großen Zuspruch bekommen und werden uns auch im kommenden Jahr um die Reinigung der Stolpersteine kümmern.”