Im Rahmen der von der Betriebsleitung des Kommunalbetriebs Werne vorgelegten Untersuchungen der Gemeindeprüfungsanstalt(GPA) und der Beratungsfirma Rödl & Partner zum Grünflächenmanagement fordert die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Werne die Einrichtung eines Grünflächenkatasters für die vom Kommunalbetrieb Werne bewirtschafteten öffentlichen Grünanlagen und hat einen entsprechenden Antrag für die nächste Sitzung des Kommunalbetriebsausschusses gestellt.
Der Antrag ist erstes Ergebnis einer noch nicht abgeschlossenen Besuchsreihe, welche die SPD-Fraktion im Zuge aufkommender Diskussionen über eine mögliche Neuausrichtung des Baubetriebshofes und Gründung von Stadtwerken in den letzten Monaten bei unterschiedlichen Institutionen und kommunalen Gesellschaften in der Region durchgeführt hat, die Aufgaben eines städtischen Baubetriebshofes wahrnehmen.
In Gesprächen mit Mitarbeitervertretern und Leitung des Bauhofs in Werne wurde deutlich, dass aufgrund der stetig gestiegenen Anforderungen an den städtischen Bauhof und aufgrund von Personalverringerungen trotz erheblicher Anstrengungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Pflegezustand von Parks, Grünanlagen und Sport- und Spielplätzen immer wieder Gegenstand öffentlicher Diskussionen ist und die Mitarbeiter des Bauhofs oft unmittelbar mit entsprechenden Beschwerden von Bürgerinnen und Bürgern konfrontiert werden.
Bei Besuchen des Baubetriebshofes der Stadt Bergkamen, der zusammen mit einem privaten Entsorgungsbetrieb betriebenen Wirtschaftsbetriebe Lünen GmbH(WBL) und auch eines Wertstoffhofes der vom Kreis Unna gehaltenen Gesellschaft für Wertstoff- und Abfallwirtschaft(GWA) in Bergkamen zeigte sich für die Sozialdemokraten ferner, dass es wichtig ist, zunächst einmal selbst einen detaillierten Überblick über Umfang, Aufwand und Kosten der eigenen Leistungen des Bauhofes in Werne zu haben, bevor eine Diskussion über Sinnhaftigkeit und Wirtschaftlichkeit einer organisatorischen Veränderung des Bauhofes überhaupt stattfinden kann.
„Wer keine ausreichend genaue Übersicht darüber hat, welcher Aufwand für die Pflege von Straßenrändern, Parks oder Spielplätzen bei welchem konkreten Pflegestandard anfällt, kann letztlich auch nicht beurteilen, ob es günstiger ist, diese Aufgaben in oder von einer anderen Gesellschaft durchführen zu lassen“, fasst der Fraktionsvorsitzende Lars Hübchen die Eindrücke der SPD-Fraktion aus der Besuchsreihe zusammen.
Unabdingbar ist aus Sicht der SPD daher zunächst die Erfassung und Pflege sämtlicher durch den Kommunalbetrieb Werne bewirtschafteten Flächen, also Park- und Grünanlagen, Spiel- und Sportplätzen sowie sämtlichen Straßenbegleitgrüns in einem sogenannten Grünflächenkataster.
Nur bei Vorliegen von entsprechenden Daten zu Lage, Größe, Beschaffenheit und Bepflanzung können Pflegestandards objektiv festgelegt, die Effizienz der Aufgabenerledigung beurteilt, realistische Kosten festgelegt und strategische Ziele vorgegeben werden.
Bestätigt fühlt sich die SPD-Fraktion in ihrer Einschätzung dabei von den von der Betriebsleitung vorgelegten Untersuchungen der Gemeindeprüfungsanstalt(GPA) sowie der Beratungsfirma Rödl & Partner, die ebenfalls die Bedeutung einer strukturierten Erhebung und Pflege von Daten über die bewirtschafteten Flächen herausstellen und den Aufbau eines Grünflächeninformationssystems anmahnen.