Die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Werne zeigt sich besorgt über öffentlich gewordene Pläne für die Ansiedlung eines großflächigen Möbelhauses im Norden von Dortmund und bittet die Verwaltung, nähere Informationen zu geplanter Größe, Sortiment und möglichen Auswirkungen auf die Werner Innenstadt einzuholen.
Medienberichten zufolge plant ein Solinger Investor an der Ecke Bornstraße/Hildastraße den Bau eines Möbelvollsortimenters. Vorgesehen werden soll eine Verkaufsfläche bis zu 45.000 Quadratmetern. Die Entfernung zur Werner Innenstadt beträgt gerade einmal 22 km.
Das Vorhaben ist dabei nur eine von vielen geplanten Erweiterungen oder Neuansiedlungen von Möbelhäusern in der Region in den letzten Jahren mit Auswirkungen auf Werne. Die SPD befürchtet, dass sich Auswirkungen wie bei ähnlichen Ansiedlungsvorhaben von Möbel Finke in Hamm oder dem Factory Outlet Center in Werl ergeben könnten und möchte das Projekt daher ebenso kritisch begleitet sehen. Kritisch zu sehen ist aus Sicht der Sozialdemokraten etwa die mögliche Abschöpfung von Kaufkraft durch Nebensortimente von Waren, die klassischerweise in den Innenstädten erstanden werden.
“Am Ende kann jeder Euro nur einmal ausgegeben werden”, erklärt hierzu der Fraktionsvorsitzende Lars Hübchen. “Für das im deutlich weiter entfernten Werl geplante Factory Outlet Center wurde in einem Gutachten ein Umsatzverlust von 500.000 bis 600.000 € pro Jahr ausgegangen. Die SPD fragt sich, welche Auswirkungen dann erst eine großflächige Ansiedlung im näheren Umfeld haben könnte.”
Die SPD sieht hier die Gefahr, dass die Werner Innenstadt mit seiner kleinteiligen Struktur inhabergeführter Einzelhandelsgeschäfte durch den Wettbewerb im Bereich von Möbelmärkten zunehmend gefährdet wird, wenn im Zuge von Neuansiedlungen zentrenrelevante Sortimente an nicht integrierten Standorten angeboten werden. Die Fraktion bittet die Verwaltung daher, weitere Informationen über das Projekt einzuholen, um gegebenenfalls über entsprechende Stellungnahmen im Rahmen der planungsrechtlichen Beteiligung Einfluss geltend zu machen.