Durch die kurz bevorstehende Umwidmung von Straßen im Zuge des Regionale-Projekts „Werne neu verknüpft“ wird nicht nur die Voraussetzung für die Umgestaltung der B54 geschaffen. Neue Möglichkeiten ergeben sich wegen der Übernahme der L507 durch den Kreis auch für die Anwohner im Bereich Penningrode/Ovelgönne. Mit diesem Fazit schloss ein Gespräch der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Werne mit dem zuständigen Fachbereichsleiter der Kreisverwaltung in Unna, Jürgen Busch, sowie die Werner Verwaltungsmitarbeiter Gisbert Bensch und Adrian Kersting am Montagabend.
Die bisherige Landesstraße L507 wird von Selmer Landstraße in Höhe Kreisverkehr mit der Umgehungsstraße – über Ovelgönne und Penningrode – bis zur Kreuzung Münsterstraße im Zuge eines ganzen Pakets von Straßenumwidmungen zukünftig in die Trägerschaft des Kreises wechseln. Anlass für die SPD-Fraktion, mit dem Kreis Unna über die von ihr seit Jahren begleitete Situation der Anwohner in diesem Bereich zu sprechen.
Jürgen Busch erklärte für den Kreis Unna zwar, dass auch für Kreisstraßen bestimmte rechtliche Vorgaben gelten, nach denen man sich richten muss. Gleichzeitig machte er aber auch klar, dass man beim Kreis Unna sehr daran interessiert sei, gemeinsam mit der Stadt an einem Umbau der Straßen zu arbeiten. Da der Kreis ähnlich wie die Stadt bei der B54 für die Übernahme der Straße vom Land einen finanziellen Ausgleich erhalten wird, könnten hierfür Mittel in Unna bereitgestellt werden.
„Wir konnten uns im Gespräch einen Eindruck davon verschaffen, dass wir mit dem Kreis einen Partner haben, mit dem wir gut zusammenarbeiten werden“, erläutert der Fraktionsvorsitzende Lars Hübchen. „Detaillierte Planungen gibt es natürlich noch nicht. Aber Kreis und Stadt werden zusammen Lösungen entwickeln, um die Straße zu entschärfen.“ Von einem Charme der 70er Jahre bei Straßen und Radwegen, die man beseitigen sollte, war die Rede. Diskutiert wurden Stichworte wie Verschmälerung von Fahrspuren oder der Bau einer Mittelinsel. „Es wäre toll, wenn wir hier in absehbarer Zeit Abhilfe für die von Verkehrslärm betroffenen Anwohner schaffen könnten.“
Ideen für mögliche Maßnahmen sind bei der Stadt Werne zum Teil schon länger in der Schublade, konnten bislang mit dem Land aber nicht realisiert werden. Gisbert Bensch berichtete, dass u.a. schon 1999 Planungen für die Anlage eines Radweges auf der Selmer Landstraße vor Möbel Neuhaus existierten. Auch wenn Details noch abzustimmen sind: In konkrete Planungen für eine Umgestaltung der Straßen könnte man beim Kreis nach Angaben von Herrn Busch voraussichtlich schon im Jahr 2018 einsteigen.
Zum Hintergrund:
Die Straßen Penningrode und Ovelgönne gehören seit Jahrzehnten zu den am meisten befahrenden Straßen in Werne. Im Jahr 2000 wurde ein Verkehrsaufkommen von über 13.000 Fahrzeugen am Tag gezählt. Nach der Freigabe der Umgehungsstraße hat sich der Verkehr um fast 4.00 Fahrzeuge reduziert. Dennoch haben Anwohner insbesondere der Penningrode und Ovelgönne weiterhin unter den Auswirkungen des starken Verkehrs zu leiden. Diese Entwicklung hat die Anwohner 2013 dazu bewegt sich zusammenzuschließen und auf die Situation aufmerksam zu machen. Die SPD-Fraktion hat sich seitdem in mehreren Anträgen und Initiativen für eine Verbesserung der Situation eingesetzt. Von den Anwohnern gewünscht wurden eine Sanierung und Umbau der Straße, eine Geschwindigkeitsreduzierung zur Absicherung des Kindergartens und der Schulwege sowie eine bessere Ausschilderung der Umgehungsstraße auf den Verkehrsschildern im Stadtgebiet. Die SPD-Fraktion hat die Anwohner in diesen Anliegen unterstützt.