
Die SPD Werne verfolgt das Ziel, für mehr öffentlich geförderten Wohnraum in der Stadt zu sorgen. Als ein gelungenes Beispiel dafür besuchte die Ratsfraktion am Dienstag, den 4. Juni zusammen mit Hans-Jörg Piasecki, der als Kreistagsmitglied aus Werne den Kontakt hergestellt hatte, ein Wohnprojekt der Kreisbaugesellschaft UKBS in Unna. Gemeinsam stellten der Aufsichtsratsvorsitzende Theodor Rieke und Geschäftsführer Matthias Fischer die Gesellschaft und das Bauobjekt in der Mozartstraße in Unna vor.
„An diesem Beispiel kann man gut sehen: Öffentlich geförderter Wohnungsbau, das hat längst nichts mehr mit gesichtslosen Wohnsilos aus den 70er Jahren zu tun, sondern kann hohe städtebauliche Qualität haben“, resümiert Ulrich Höltmann, planungspolitischer Sprecher, den Eindruck der SPD von der Anlage.
Das Objekt, ein Mehrgenerationen-Wohnprojekt in bester Innenstadtlage hat die UKBS 2015 zusammen mit dem Verein „Neue Wohnformen Unna e.V.“ realisiert. Entstanden sind 24 Wohnungen mit Wohngrößen von 52 bis 105 m², von denen 16 Wohnungen öffentlich gefördert und damit preisgebunden sind. Alle Wohnungen sind durchgängig barrierefrei gestaltet, verfügen über überdachte Loggien oder Dachterrassen und sind modern ausgestattet. Die Gebäude sind mit einer Tiefgarage versehen, von der alle Wohnungen mit dem Aufzug aus erreichbar sind. Eine Besonderheit stellt ein separater Aufenthaltsraum dar, der als gemeinsamer Treffpunkt der Bewohner dient. Damit wird auch versucht, der zunehmenden gesellschaftlichen Anonymität und Vereinsamung älterer Menschen entgegenzutreten.
„Damit es vorangeht mit dem bezahlbaren Wohnen in Werne, braucht es Akteure, die nicht nur Bestandspflege betreiben, sondern in neue Wohnungen investieren wollen und die dabei nicht nur maximalen Profit im Auge haben“, erklärt der Fraktionsvorsitzende Lars Hübchen.

„Die UKBS ist als rein kommunal getragenes Unternehmen nicht in erster Linie auf hohe Gewinne ausgerichtet, sondern einem öffentlichen Auftrag verpflichtet“, so Theodor Rieke, Aufsichtsratsvorsitzender der UKBS. „Unser Ziel ist es bezahlbaren und qualitativ hochwertigen Wohnraum in einem intakten sozialen Umfeld zu schaffen.“ Als „Wohnen mit Service“ bietet die UKBS ihren Mietern über 70 Jahren zum Beispiel individuelle Unterstützung im Alltag an. „Ältere Menschen sollen solange wie möglich selbstbestimmt in den eigenen vier Wänden leben können. Deshalb bieten wir Ihnen haushaltsnahe Dienstleistungen wie Botengänge oder Unterstützung beim Einkauf zu einem erschwinglichen Preis an“, so Fischer, Geschäftsführer der UKBS.
„2018 hat die Ratspolitik in Werne beschlossen, bis 2030 mindestens 240 Wohneinheiten mit öffentlicher Förderung schaffen zu wollen. Das sind rund 20 pro Jahr. Die letzten drei Jahresberichte der NRW.Bank über Soziale Wohnraumförderung zeigen, dass in Werne kein einziger Euro an Fördermitteln abgerufen wurde. So kann es nicht weitergehen“, verdeutlicht Hübchen. „Verantwortungsbewusste Investoren wie die UKBS: Das ist es, was der Wohnungsmarkt in Werne braucht.“
Die SPD Werne wird nun den Kontakt zur Werner Bauverwaltung herstellen. Schon vor längerer Zeit hatte die SPD auch Gespräche mit dem Bauverein zu Lünen geführt und auf mögliche Grundstücke hingewiesen. „Von der Verwaltung erwarten wir, dass sie zügig Planungen vorlegt, die den Bau von öffentlich geförderten Wohnungen in Werne erlauben“, so Ulrich Höltmann. .
Hintergrund:
Die Unnaer Kreis- Bau- u. Siedlungsgesellschaft mbH (UKBS) wurde 1939 gegründet. Die Gesellschaft, die eine Bilanzsumme von 110 Mio. Euro (2017) aufweist, wird vom Kreis Unna und den Städten und Gemeinden Selm, Bergkamen, Holzwickede, Bönen, Kamen, Unna, Fröndenberg und der Stadt Hamm getragen. Gesellschafter aus dem Kreis Unna sind also alle Städte und Gemeinden mit Ausnahme von Lünen, Schwerte und Werne.
Derzeit verfügt die UKBS über insgesamt rund 3.000 Wohnungen, in denen über 8.500 Mieterinnen und Mieter wohnen. Außerdem hält die Gesellschaft auch 35 gewerbliche Einheiten. Die durchschnittliche Wohnungsmiete im Bestand beträgt 4,97 Euro pro qm. Auch innovative Wohnformen, wie z.B. Mehrgenerationenwohnen, Projekte nach dem Bielefelder Modell und für Betreutes Wohnen wurden in den letzten Jahren umgesetzt.