Am vergangene Montag, 18. Januar 2021, stellten sich die beiden Anwärter für die Direktkandidatur um das Amt des Bundestagsabgeordneten im SPD-Ortsverein Werne vor. Dies geschah – wie so vieles in letzter Zeit – digital. Dazu wurden die beiden in einer Videokonferenz nacheinander zugeschaltet. Jeder hatte nach einer 10-minütigem Vorstellung 20 Minuten Zeit, Fragen von den OV-Vorstandsmitgliedern zu beantworten. Die Reihenfolge entschied das Los – so kam zuerst Thilo Scholle an die Reihe und anschließen Michael Thews. „Schnell wurde deutlich, wo die beiden jeweils ihre politischen Schwerpunkte haben“, berichtet Jan Oestermann, stellvertretender Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Werne. Mit Scholle, dessen politische Kernthemen in den Bereichen Arbeit, Soziales und Integration liegen, kamen die Genossinnen und Genossen schnell auf den Strukturwandel und die Zukunft der Arbeit zu sprechen. Der 40-jährige möchte erstmals Bundestagsabgeordneter werden. „Aber auch mit Michael Thews entwickelte sich schnell eine rege Diskussions- und Fragerunde“, erinnert sich Oestermann weiter. Thews, seines Zeichens stellvertretender Vorsitzender des Umweltausschusses im Deutschen Bundestag, hat seine Schwerpunkte in den Bereichen Umwelt und Klima und tritt zum dritten Mal an. Auch wenn einige Leute dieses Themen nicht als politischen Kern der SPD sehen, seien es doch wichtige Gebiete, nicht zuletzt aufgrund des Klimawandels.
Thilo Scholle
Zufrieden mit dem Sitzungsverlauf zeigte sich auch Ortsvereinsvorsitzender Siegfried Scholz: „Es wird deutlich, dass die Politik auch unter Corona-Bedingungen handlungsfähig ist. Die politische Arbeit geht trotz Corona weiter.“ Mit einer Entscheidung, welcher der beiden nun Kandidat wird, ist ersten in einigen Wochen zu rechnen. Zunächst müssten alle Ortsvereine im Wahlkreis ihre Delegierten für die Unterbezirks- und Wahlkreisdelegiertenkonferenz wählen. Dies seien immerhin vier Städte. In welcher Form die Konferenz dann stattfindet sei ebenfalls noch nicht klar, da Corona auch hier größere Präsenzversammlungen unmöglich mache. „Da die Entscheidung aber juristisch sauber gefällt werden muss, befinden wir uns momentan noch in einer Wartestellung. Dem Bundestag liegen zurzeit Gesetzesvorhaben zur Änderung der Wahlbestimmungen vor. Ziel muss es sein, das Ganze rechtlich sauber abzuschließen“, so Scholz weiter.