Die SPD Werne unterstützt die Planungen zu einem Gewerbe-/Industriegebiet nördlich der Nordlippestraße ausdrücklich.
„Wir betreiben mit diesem Projekt aktive Arbeitsplatz- und Wohlstandssicherung in Werne“, so Jan Oestermann, Mitglied des Ausschusses für Stadtentwicklung, Planung und Wirtschaftsförderung.
„Bis auf wenige Ausnahmen sind alle Gewerbeflächen in Werne bereits verkauft oder reserviert – ohne dieses Gewerbe-/Industriegebiet haben wir keine Entwicklungschancen mehr. Es ist jetzt die Zeit gekommen, Abwanderung zu verhindern und neue Arbeitsplätze zu schaffen – für die heutige Generation und für die, die noch kommen“, so Oestermann weiter.
Potenzielle Flächen für Gewerbegebiete sind in Werne jedoch nicht allzu häufig. Im Süden ist die Stadt Werne durch die Lippe begrenzt. „Dort befindet sich ein Naturschutzgebiet. Dieses ist für eine Entwicklung tabu – und das ist auch gut so“, erklärt Oestermann weiter. Im Osten gibt es aus regionalplanerischer Sicht Restriktionen, die einer Entwicklung entgegenstehen. Es bleibt der Werner Westen, der bereits die Gewerbe-/Industriegebiete Wahrbrink und Wahrbrink-West beherbergt, sowie der Norden.
„Der Vorwurf eines Tabubruchs durch Nutzung in nördlicher Richtung für Gewerbe- und Industriefläche, über die Nordlippestraße hinaus, ist aus SPD-Sicht nicht gerechtfertigt, da es nach Recherchen keinerlei Hinweise auf jemals erfolgte Absprachen oder gar Beschlüsse dazu gibt.“, so Siegfried Scholz, SPD-Ratsmitglied.
Es ist völlig klar, dass es kein neues Gewerbegebiet auf der „grünen Wiese“ ohne Eingriff in die Natur geben kann. Nichtsdestotrotz spielt die Umweltverträglichkeit für uns eine große Rolle. Sie ist für die Akzeptanz und die Erreichung der Klimaziele sogar entscheidend.
„Wir werden uns dafür einsetzten, dass die Maßnahmen in diesem Industriegebiet deutlich über die gesetzlichen Mindestanforderungen, was Klima- und Umweltmaßstäbe betrifft, hinaus gehen. Es ist unser Anspruch, Ökologie und Ökonomie in ein ausgewogenes Verhältnis zu bringen“, verdeutlicht Sven Linnemann, für die SPD Mitglied im Rat der Stadt Werne.
Trotz dieses Projekts und aller in Teilen auch nachvollziehbaren Kritik von verschiedenen Seiten, kann zum Beispiel keinesfalls von einem überbordenden Flächenfraß in Werne die Rede sein. Über 77% des Stadtgebiets sind unversiegelt. Zumeist handelt es sich dabei um Agrar- oder Waldflächen. Die letzte größere Flächeninanspruchnahme für Gewerbe ist fast 10 Jahre her und umfasste 37ha (Wahrbrink-West), das vorletzte Gewerbegebiet ist sogar schon vor über 20 Jahren entwickelt worden (Nordlippepark III) und umfasste eine Fläche von 43ha.
Zum Vergleich: Das gesamte Stadtgebiet umfasst 7.614ha.
„Mit der Entscheidung für oder gegen den Kooperationsstandort, stellen wir die Weichen für die nächsten Jahrzehnte. Umso wichtiger ist es, diese Entscheidung mit kühlem Kopf und fachlich fundiert zu treffen. Stimmungsmache, Unwissenheit und Halbwahrheiten sind kontraproduktiv“, stellt Oestermann klar.
Es gibt eine Vielzahl von Gerüchten und Falschinformationen rund um den Kooperationsstandort. „Kooperationsstandort heißt, dass die Stadt Werne nicht Herr des Planverfahrens ist“, „Die Gewerbesteuereinnahmen gehen an andere Kommunen, aber hier wird die Landschaft zerstört“, „‘Industriegebiet‘ bedeutet, dass dort bald rauchende Schornsteine ihren Dreck in die Luft über unsere Stadt blasen“ – All das sind nur ein paar dieser Gerüchte, die verbreitet werden. Tatsächlich entspricht nichts davon der Wahrheit.
Es gibt ein großes Informationsdefizit und es braucht eine konstruktiv-kritische Projektbegleitung – durch die Politik UND durch die Bürgerschaft – zu der die SPD alle Bürgerinnen und Bürger herzlich einlädt.